Deutscher Azubi-Kompass

Elternratgeber

Die Berufswahl Ihres Kindes …

Sie sind Berufsberater Nummer Eins!

In der Schule hat die erste Orientierung bereits 3 Jahre vor dem Schulabschluss begonnen, nun gilt es, den Stein ins Rollen zu bringen. Natürlich bietet die große Anzahl an Ausbildungen viele Möglichkeiten: Über 300 duale Ausbildungen, unterschiedliche Berufskollegs und immer mehr duale Studiengänge sollen mit eigenen Interessen und Fähigkeiten und den Chancen am Arbeitsmarkt in Einklang gebracht werden. Das alles vor dem Hintergrund einer sich immer schneller verändernden Arbeits- und Berufswelt.

Jetzt stellen sich die Fragen ...

Wer hilft meinem
Kind bei der
Berufswahl?

Auch wenn Freunde, LehrerInnen, BerufsberaterInnen, Medien und Informationsmaterialien großen Einfluss auf die Jugendlichen haben, Sie als Eltern sind gerade zu Beginn dieses Prozesses der erste Ansprechpartner.

Machen Sie den ersten Schritt und motivieren Sie Ihr Kind, mit der Ausbildungssuche zu beginnen.

Heben Sie die Vorteile einer Ausbildung hervor: eigenes Gehalt, großes Fachwissen in Theorie & Praxis, anerkannter Berufsabschluss und beste berufliche Chancen. Vor allem der große Praxisbezug ist vorteilhaft. Denn während der Ausbildung ist man im Betrieb integriert und lernt die Abhängigkeiten der Abläufe.

Regen Sie an, dass Ihr Kind sich selbst reflektiert, welche Interessen und Fähigkeiten es hat … in der Freizeit, im Ehrenamt, im digitalen Raum.

Setzen Sie sich mit den Vorstellungen Ihres Kindes auseinander und sprechen Sie ihm/ihr über seine/ihre Zukunftspläne, die Vorlieben, die Interessen, insbesondere die Stärken, aber auch über die Schwächen.

Welche Talente hat Ihre Tochter oder Ihr Sohn? Vielleicht hat Ihr Kind eine handwerkliche Begabung oder kümmert sich gerne um das Wohlergehen von anderen. Das ist der Zeitpunkt, an dem sich der Berufsfeldorientierungstest aus diesem Magazin als Hilfestellung anbietet. Die Antworten geben erste Hinweise in welchem Bereich Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach einem passenden Ausbildungsberuf suchen können. Dabei ist anzumerken, dass es nie nur eine geeignete Ausbildung oder einen geeigneten Beruf gibt, sondern immer verschiedene, die infrage kommen.

Welcher Beruf ist
für mein Kind
der richtige?

 Sehen Sie als Eltern Ihr Kind so, wie es sich selbst sieht.

Passen Ihre Einschätzungen mit der Selbsteinschätzung der Kinder zusammen? Lernen Sie gerade neue Seiten an Ihrem Kind kennen, die Ausbildungsmöglichkeiten zulassen, an die Sie nicht gedacht haben?

 Nehmen Sie die Berufswünsche ernst.

So manche Berufsvorstellung klingt vielleicht realitätsfremd, kann aber durch kritisches Hinterfragen der Wünsche ermöglichen, dass der Wunschberuf sich in Alternativen findet. Optimal ist es, wenn praktische Einblicke in die Berufswelt ermöglicht werden können und Ihr Kind eigene Erfahrungen sammeln kann.

 Ermutigen Sie Ihr Kind, mehrere Praktika zu machen.

Am besten in unterschiedlichen Bereichen, denn noch sind die Jugendlichen in der Orientierungs-phase und müssen sich nicht festlegen. Oft ist ein Praktikum auch schon die Eintrittskarte in ein Unternehmen – vielleicht mit der Chance auf einen Ausbildungsplatz.

 Im Team die Berufswelt erkunden.

Überlegen Sie gemeinsam, wo Sie sich nach Betriebsbesichtigungen erkundigen können oder Infoveranstaltungen an weiterführenden Schulen stattfinden und welche Freunde oder Kollegen um Hilfe gebeten werden können.

 Eigene Erfahrungen weitergeben.

Erzählen Sie von Ihren unterschiedlichen Tätigkeiten, die Sie schon ausgeübt haben, was Sie dazu motiviert hat, wie Ihr Berufsalltag aussieht, was Ihnen daran gefällt und was Sie weniger mögen. Welche Abläufe es gibt und wofür Sie verantwortlich sind.

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Seien Sie Wegweiser und erstellen Sie mit Ihrem Kind eine Liste mit Fragen,
die für die Berufswahl Ihres Kindes wichtig sind …

Checkliste Berufswahl

Wandel der Berufsbilder

Wenn Sie eigene Vorschläge zur Berufswahl machen…

Hand aufs Herz: Sind Sie noch ‚up to date‘ mit den unterschiedlichen Möglichkeiten des Bildungssystems? Kennen Sie sich mit den Voraussetzungen und Chancen der aktuellen Berufs- und Arbeitswelt aus?

Bedenken Sie, dass die eigene Biographie gegensätzlich zu der heutigen Situation verlaufen sein wird. Die Veränderungen in der Kommunikation, im Freizeitbewusstsein und der gesellschaftlichen Werte sind teilweise enorm im Vergleich zu der eigenen Jugend.

Wandel der Berufsbilder
Die technischen und sozialen Veränderungen führen auch zu Anpassungen der Berufsaus- bildungen. Die Komplexität der Berufe wird umfangreicher, dabei werden manche Berufe zusammengelegt, andere wiederum werden fachspezifischer.

 

Aktuelle Informationen zu modernisierten und neuen Berufen:

Konzentration auf die Kundenbeziehung

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 tritt die Neuordnung des Ausbildungsberufs Bankkaufmann/-frau in Kraft. Sie wurde nach über 20 Jahren notwendig, um die Ausbildung an die inzwischen nahezu vollständig digital ablaufenden Geschäftsprozesse in der Bankbranche anzupassen.

Im Mittelpunkt des aktualisierten Berufs steht die konsequente Konzentration auf die Kundenbeziehung auch unter Einbeziehung digitaler Kanäle. Das bedeutet unter anderem eine ganzheitliche, systematische, situationsgerechte und zielorientierte Beratung der Kunden. Dies wiederum setzt die Vermittlung von tiefgreifenden Kenntnissen der Finanzprodukte sowie den Erwerb methodischer Kompetenzen wie projektorientiertes Arbeiten voraus.

Neu eingeführt wird im Rahmen der dreijährigen Ausbildung - die gestreckte Abschlussprüfung. Die bisherige Zwischenprüfung entfällt, Teil 1 der Prüfung findet in der Mitte der Ausbildung statt, Teil 2 am Ende. Das Ergebnis des ersten Prüfungsteils fließt auch bei den Bankkaufleuten in das Endergebnis ein, die jungen Menschen müssen also frühzeitig im Unternehmen und in der Schule „fit gemacht“ werden.

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Und wenn es nicht rund läuft

Nehmen Sie Ihrem Kind die Ängste

Nicht immer verläuft der Weg von der Schule in den Ausbildungsbetrieb so gradlinig, wie sich das Eltern und Jugendliche wünschen. Das kann unterschiedliche Gründe haben: versäumte Bewerbungsfristen, eine erfolglose Präsentation im Vorstellungsgespräch oder auch schulische Leistungen, die nicht den Anforderungen der Unternehmen entsprechen.

Es wird immer Absagen geben, die zu Verunsicherung führen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nicht unbedingt mit seiner Person zu tun hat. Rückschläge und Enttäuschung kommen nun mal vor. Oft hat es nichts mit der jeweiligen Person zu tun, sondern liegt an ganz banalen Umständen.

Bleiben Sie auf Augenhöhe: Erzählen Sie von eigenen Rückschlägen und den Erfahrungen, die Sie gemacht haben. Das zeigt Einfühlungsvermögen und schafft Vertrauen.

Ermutigen Sie Ihr Kind, in dieser Phase dranzubleiben und nach der nächsten Chance zu gucken.

Übrigens: Für Jugendliche, die bis zum Herbst noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, gibt es Unterstützungsmöglichkeiten der Agentur für Arbeit.

Mehr dazu erfahren Sie im Deutschen Azubi- Kompass unter Einstiegsqualifizierung.

Tipp:
In Ihrer Rolle als Wegweiser, Ihr Kind in die Arbeitswelt zu begleiten, empfehlen wir Ihnen, den Prozess eng mitzugehen, Gedanken Ihres Kindes wahrzunehmen, zu ermutigen – aber möglichst alles ohne Druck.

Bleiben Sie UnterstützerIn: Besprechen Sie die nächsten Schritte der Ausbildungs- suche und begleiten Sie den Weg bis zum ersten Arbeitstag. Alle aktuellen Informationen, wie die Bewerbung erstellt wird, die Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch optimal funktioniert und viele weitere Tipps finden Sie im Deutschen Azubi-Kompass Südwestfalen.

 

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